Technik

Qualcomm toppt Huawei und Apple: Snapdragon 855 ist ein Monster-Chip

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Klein, aber oho: der Snapdragon 855.


Qualcomm stellt den Snapdragon 855 vor. Der mobile Chip ist bärenstark und überflügelt selbst die Elite-Konkurrenz von Huawei und Apple. Er kann blitzschnelle KI-Berechnungen und tolle Videoaufnahmen, 5G aber nur mit Extra-Modem.

Qualcomm hat seinen neuen Smartphone-Prozessor vorgestellt. Der Snapdragon 855 ist ein Super-Chip, der alles kann, was ein mobiler Prozessor drauf haben muss. Natürlich ist er schneller und in allen Belangen besser als sein Vorgänger. Doch der Snapdragon 855 soll nicht nur den 845 übertreffen, sondern auch die Chips von Huawei und Apple in den Schatten stellen.

Rasend schnelle KI

­­­­­Seinen Vorsprung erkämpft sich der im 7-Nanometer-Verfahren gebaute Snapdragon 855 unter anderem durch eine besonders schnelle KI-Einheit namens Tensor Accelerator, die laut Hersteller 7 Billionen Berechnungen pro Sekunde schaffen soll. Das sind 2 Billionen mehr als bei Apples A12 Bionic. Laut Qualcomm ist der Snapdragon 855 bei KI-Aufgaben deutlich schneller als der iPhone-Chip und sogar doppelt so leistungsfähig wie der Kirin 980 von Huawei.

Qualcomm setzt die KI-Fähigkeiten wie andere Hersteller auch vor allem für die Aufnahme von Fotos und Videos ein – Motiverkennung und Bokeh-Effekte werden verbessert, bei Videoaufnahmen wird die Hintergrundunschärfe in Echtzeit berechnet. Aber die KI soll auch Telefongespräche verbessern, indem sie störende Hntergrundgeräusche für den Gesprächspartner herausfiltert.

Spitze bei Videoaufnahmen

Verbessert wurde auch der Bildprozessor, ein entscheidender Faktor für die Fähigkeiten der Smartphone-Kamera. Der Snapdragon 855 soll vor allem bei Videoaufnahmen glänzen. Er erlaubt 4K-Aufnahmen mit 50 Bildern pro Sekunde, hohem Dynamikumfang dank HDR10+ und Echtzeit-Bokeh-Effekt. Außerdem soll er das Bildrauschen effektiv reduzieren.

Der Snapdragon 855 unterstützt das Bildformat HEIF (High Efficiency Image File Format). Es hat gegenüber JPEG den Vorteil, dass es in einer Datei mehr Daten speichern kann, unter anderem Tiefeninformationen, Rohdaten und kurze Videosequenzen. Trotzdem ist die Dateigröße sogar kleiner als bei JPEGs.

Einen funktionierenden Ultraschall-Fingerabdrucksensor hatte Qualcomm schon vor Jahren auf dem Mobile World Congress gezeigt. Der Snapdragon 855 unterstützt jetzt erstmal die "3D Sonic"-Technologie, die durch Glas und Metall sehen kann und mittels Ultraschall ein dreidimensionales Bild des Fingerabdrucks erstellt. Die Erkennung soll auch mit nassen oder dreckigen Fingern zuverlässig funktionieren.

5G nur mit Zusatzmodem

Ein großes Mobilfunk-Thema ist derzeit die Einführung von 5G. Der Snapdragon 855 unterstützt 5G nur indirekt, nämlich in Verbindung mit dem separaten X50-Modem, das Hersteller zusammen mit einer Reihe von Antennen zusätzlich in ihre Geräte einbauen müssen. Aber auch ohne das X50-Modem bietet der 855 mit dem X24-Modem blitzschnelle Übertragungsraten in 4G und WLAN.  

Im Laufe des Jahres 2019 werden viele Android-Topmodelle mit Qualcomms Snapdragon 855 auf den Markt kommen. Das nächste Oneplus-Modell könnte auf dem deutschen Markt das erste Gerät mit Qualcomms Super-Chip sein. Der chinesische Hersteller Xiaomi hat allerdings bereits einen Tag nach der Premiere sein Smartphone Mi Mix 3 in einer neuen 5G-Version vorgestellt. Es hat den Snapdragon 855 sowie das X50-Modem an Bord und soll 2019 auch nach Europa kommen.     

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