Politik

Nächste Bewerbung für SPD-Vorsitz

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Das nächste Duo wagt die Kandidatur: Zwei Parlamentarier vom linken Flügel wollen an die SPD-Spitze. Zur Zukunft der GroKo positionieren sie sich klar.

Zwei, die an die Spitze wollen: Scheer und Lauterbach

Die Suche nach einer neuen Parteispitze bei der SPD nimmt langsam Fahrt auf. Als zweites Duo kündigten am Freitag SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach und die Umweltpolitikerin Nina Scheer ihre Kandidatur für den Parteivorsitz an. „Unsere Politik muss wieder schlicht nichts anderes als sozialdemokratisch sein und darf nicht immerfort für einen hohen Preis dem Pragmatismus bis zur Selbstverleugnung ausgeliefert werden“, betonten die beiden Parlamentarier vom linken Parteiflügel in ihrem Bewerbungsschreiben. Beide werben darin auch für einen Ausstieg der SPD aus der Koalition mit der Union.

Die 47 Jahre alte Scheer und der 56-jährige Lauterbach sind das zweite Bewerberduo, zuvor hatten Europa-Staatsminister Michael Roth und die ehemalige nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann ihre Kandidatur angekündigt.

Andere mögliche Kandidaten für die Nachfolge der zurückgetretenen Andrea Nahles halten sich noch zurück. „Natürlich mache auch ich mir Gedanken. Aber alles zu seiner Zeit“, sagte etwa Generalsekretär Lars Klingbeil „Zeit Online“ (Freitag). Auch Familienministerin Franziska Giffey hat sich nach eigener Aussage noch nicht festgelegt.

Interessenten haben bis zum 1. September Zeit, ihren Hut in den Ring zu werfen. Dabei hat der Parteivorstand ausdrücklich Teams zur Kandidatur ermutigt. Anders als bei anderen Parteien sollen sie sich schon vor der Wahl finden und zusammen antreten. Sie müssen von mindestens fünf Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband nominiert werden. Der Vorsitz soll nach einer Mitgliederbefragung dann auf einem Parteitag Anfang Dezember besetzt werden.

[Mehr zum Thema: Von der Volks- zur Brückenpartei – so sieht eine erfolgreiche Zukunft der SPD aus]

„Der Parteivorsitz der SPD ist ein Amt, das viele Bewerberinnen und Bewerber verdient“, erklärten Lauterbach und Scheer in ihrer Kandidatur. Sie versprachen einen deutlicheren sozialdemokratischen Kurs einzuschlagen. „In der Vergangenheit haben die Menschen SPD gewählt und zu oft den Kompromiss bekommen“, kritisierten sie.

Scheer ist SPD-Kreisvorsitzende in Schleswig-Holstein und sitzt seit 2013 im Bundestag. Außerdem ist sie Mitglied der Grundwertekommission beim Parteivorstand. Lauterbach ist bereits seit 2005 Bundestagsabgeordneter und Spezialist für Gesundheitsthemen.

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