Die Verbraucherorganisation Foodwatch kann einen Erfolg gegen Landliebe verbuchen. Der Konzern verzichtet auf Werbeaussagen, sein Schulkakao mache “geistig fit”. Auch eine Broschüre für Eltern zieht das Unternehmen zurück.
Landliebe ist in Brandenburg und Berlin Lieferant für Schulkakao
Das Unternehmen Landliebe hat nach einer Abmahnung durch die Verbraucherorganisation Foodwatch eine Reihe von Werbeaussagen zu Schulkakao zurückgezogen. In einer Unterlassungserklärung, die der Nachrichten-Agentur AFP vorliegt, heißt es unter anderem, dass Landliebe künftig auf Aussagen wie “Kakao steigert die Intelligenz und Konzentration” und “Kakao schmeckt und macht geistig fit” verzichten werde. Die Angaben seien von den Internetseiten entfernt worden, auch eine abgemahnte Elternbroschüre werde nicht mehr verteilt.
Foodwatch rügt auch Julia Klöckner
Foodwatch sprach von einer “Blamage” für die Länder Berlin und Brandenburg, denn die für das gemeinsame Schulmilchprogramm zuständige Behörde habe unter anderem mit diesen Werbeaussagen ihr Festhalten an einer Förderung von gesüßter Schulmilch in diesen Ländern begründet. Landliebe ist der größte Schulmilchlieferant.
Das Unternehmen habe “jahrelang unzulässig Märchen über die vermeintlich positive Wirkung von Schokomilch verbreitet”, kritisierte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker.
Die Organisation kritisierte auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Es könne nicht sein, dass sich Klöckner einerseits für Zuckerreduktion ausspreche und andererseits hinnehme, “dass der Zuckerkonsum an den Schulen staatlich gefördert wird”.
Das Unternehmen verteidigt den Zucker-Zusatz
Landliebe verteidigte unterdessen, dass nicht nur Milch, sondern auch zuckerhaltiger Kakao generell Teil der Subventionierungen im Rahmen des Schulmilchprogramms ist. Nicht alle Kinder würden “den Geschmack purer Milch” mögen. Erfahrungsgemäß würden Kinder deutlich zuckerhaltigere Erfrischungsgetränke kaufen, “wenn nicht auch der Kakao subventioniert würde”, gab Landliebe zu bedenken.
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