Kultur

Dortmund: Oberbürgermeister kritisiert Klischees im «Tatort»

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Muss ein TV-Krimi die Realität abbilden? Der Dortmund-«Tatort» hat dem OB der Stadt gar nicht gefallen.

Die Kommissare Nora Dalay (Aylin Tezel) und Jan Pawlak (Rick Okon, M) mit dem ehemaligen Bergmann Stefan Kropp (Andreas Döhler) in einer Szene des “Tatort: Zorn” Foto: Martin Valentin Menke

Der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau hat die jüngste «Tatort»-Ausgabe «Zorn» als klischeehaft und als «Mobbing» gegenüber Stadt und Bewohnern kritisiert.

In einem Brief an den WDR-Intendanten Tom Buhrow schrieb der SPD-Politiker, auch ein Krimi-Drehbuch müsse «ein Mindestmaß an Bezug zur Realität vorweisen». Aber: «Es ist eine plumpe Darstellung ohne jedwede regionalen Kenntnisse.» Eine Sprecherin des Senders bestätigte am Dienstag den Eingang des Schreibens, das die Stadt am Vorabend auch an die Medien verschickt hatte. Der WDR wollte eine Stellungnahme prüfen.

Sierau monierte, über die Handlungsorte Dortmund und Marl und die gesamte Region sei ein nicht zutreffendes Bild vermittelt worden. Der Strukturwandel werde ausgeblendet. «Die Macher dieser Folge geben die Menschen einer Region der Lächerlichkeit preis, indem sie diese Bier trinkend in Trainingsanzügen vor heruntergekommenen Häusern herumstehen lassen.» Der WDR disqualifiziere auch «sich selbst als produzierender Sender». Gedreht worden sei der Film zudem in Duisburg.

Die Dortmunder «Tatort»-Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) ermitteln in «Zorn» den Mord an einem früheren Bergmann. Durchschnittlich 9,22 Millionen Zuschauer hatten die Folge am Sonntag im Ersten verfolgt.

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