Politik

Wo die Wählerstimmen der Grünen herkommen

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Die Grünen sind die großen Gewinner der Europawahl 2019. Die meisten Stimmen bekamen sie von SPD und Union.

Wählerwanderung von und zu den Grünen. Die Europawahl in Deutschland im Vergleich zur Bundestagswahl 2017.

Eines haben die SPD und die Grünen nach dieser Europawahl gemeinsam: Die Zahl ihrer Wählerstimmen hat sich bei diesen beiden Parteien am meisten verändert. Während die SPD etwa 11,7 Prozentpunkte verlor, gewannen die Grünen 9,7 Punkte dazu. Fast so hohe Zahlen gibt es bei der CDU, sie verlor 7,8 Prozentpunkte. Bei den anderen Parteien halten sich die Schwankungen noch in Grenzen. Die AfD gewann 3,7 Prozentpunkte, die FDP 2,0 und die CSU 0,8. Die Linke bekam 2 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Wahl.

Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 verloren sämtliche Parteien ihre Wähler an die Grünen. Am stärksten betroffen war dabei die SPD mit 1.290.000 verlorenen Wählerstimmen, gefolgt von der Union mit 1.110.000 Stimmen. Die Linke und die FDP mussten etwa halb so viele Stimmen an die Grünen abgeben.


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Außerdem konnten die Grünen auch etwa 100.000 Nichtwähler dafür begeistern, zur Wahl zu gehen und das Kreuz bei ihrer Partei zu machen. Überraschend: Auch von der AfD wechselten 50.000 Wähler zu den Grünen.

Im Gegenzug wanderten 270.000 Stimmen von den Grünen an kleine Parteien.

Die Grünen punkteten vor allem bei den jungen Wählern. In der Altersgruppe von 18 bis 24 wählten 34 Prozent die Grünen. In der Gruppe von 25 bis 59 waren es immerhin 24 Prozent. Bei den 60 bis 69-Jährigen waren es schon nur noch 18 Prozent und bei den über 70-Jährigen nur noch 9 Prozent.

Mit 96 Prozent sagten fast alle Grünen-Wähler, die Partei verteidige Werte, “die mir persönlich wichtig sind”. Und 90 Prozent der Befragten sagen die Grünen “kümmern sich am stärksten um Folgen der Politik für kommende Generationen”. Das Thema, was den Grünen-Wählern am wichtigsten ist, liegt auf der Hand: Der Klima- und Umweltschutz. Dort sehen die Wähler auch die Kompetenzen der Partei.

Das Interesse der Wähler am Thema Klima- und Umweltschutz stieg seit 2014 um 28 Prozentpunkte.

Die AfD bekam mit Abstand am meisten Stimmen von der Union (260.000). Außerdem bekam sie 130.000 Stimmen von der FDP und 80.000 von den Linken. Die AfD verlor kaum Stimmen an etablierte Parteien. Lediglich die Grünen bekamen von ihnen 50.000 Stimmen.

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