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TV-Tipp: «Bier Royal»: Wenn mächtige Brauerfamilien ums Erbe streiten

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München ist berühmt für seine vielen traditionsreichen Brauereien. Viel Geld steckt dahinter. Was passiert, wenn es ums Erben geht, zeigt das ZDF mit seinem neuen Zweiteiler «Bier Royal».

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Für Gisela Hofstetter (Gisela Schneeberger), Vicky Dawson (Lisa Maria Potthoff), Dan Dawson (Michael Klammer), Dr. Erich Maxlhuber (Robert Palfrader) und Patrick Hofstetter (Frank Pätzold) geht es in «Bier Royal» um Alles. Foto: Jacqueline Krause-Burberg/ZDF/dpa

Egal ob Serien wie «Dallas» oder «Denver Clan»: Im Grunde geht es immer um das Gleiche. Machtgier, Geldhunger und Intrigen machen den Reichen und Schönen das Leben zur Hölle. Doch das Biest muss nicht immer Joan Collins sein, die als fiese Alexis im «Denver Clan» Filmgeschichte schrieb.

Im ZDF-Zweiteiler «Bier Royal» ringt Gisela Schneeberger als Witwe des schwerreichen Brauereibesitzers Franz Hofstetter mit ihrer Stieftochter Vicky (Lisa Maria Potthoff) um die Vorherrschaft in der Bierdynastie. Ein handfestes Familiendrama nimmt seinen Lauf. Die zweiteilige Komödie ist am Montag (28. Januar) und Mittwoch (30. Januar) zu sehen, jeweils um 20.15 Uhr im ZDF.

«Bier Royal» spielt in München mit seinen berühmten Traditionsbrauereien. Und natürlich gibt es Anklänge an Helmut Dietls Kultsatire über die Bussi-Bussi-Gesellschaft «Kir Royal», in der Klatschreporter Baby Schimmerlos (Franz Xaver Kroetz) die Macht hat, Leute berühmt zu machen oder runterzuschreiben, ganz nach dem Motto der ersten Folge: «Wer reinkommt, ist drin».

Gisela wähnt sich eindeutig «drin»: Laut Testament hat sie die meisten Anteile an der Brauerei geerbt und möchte weitermachen, wie bisher, mit Hilfe des beflissenen Geschäftsführers Dr. Maxlhuber (Robert Palfrader). Giselas Stieftochter Vicky ist empört. Sie will das Testament nicht anerkennen und selbst bei Arnulfbräu mitmischen. Nachhaltig und ökologisch soll alles werden, inklusive veganer Weißwürste. Das gibt Ärger! Dieser Familienzoff ist ein gefundenes Fressen für die Klatschpresse. Reporterin Renate Rottmann (Ulrike Kriener) bekommt den Auftrag, eine pikante Geschichte aus der Welt der Schickeria zu liefern, rund um Geld, Sex, Macht und Liebe.

Christiane Balthasar hat den Familienzwist nach dem Drehbuch von Carolin Otto amüsant und temporeich inszeniert. Dass der Film so gut funktioniert, liegt auch an den Schauspielern wie Lisa Maria Potthoff als sturköpfige Stieftochter Vicky und Ulrike Kriener als neugierige Journalistin, die sich in die inneren Kreise rund um die Arnulfbräuerben vorarbeitet. Marianne Sägebrecht gibt die mütterlich-patente Haushälterin im Hause Hofstetter. Und Franz Pätzold spielt Vickys Bruder Patrick, einen empfindsamen, zutiefst verunsicherten jungen Mann.

Besonders sehenswert ist Gisela Schneeberger, auf den ersten Blick freundlich und charmant. Auf den zweiten hat ihre Figur eine knallharte Seite, schreckt vor kaum etwas zurück und setzt lächelnd kleine Nadelstiche. Das gefällt Schneeberger: «Die besten Rollen sind doch ambivalent», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Das sie dabei auch unsympathisch rüberkommt, kein Problem. «Ich selber hab sicher auch unsympathische Seiten an mir.» Die Dame von Welt in der feinen Münchner Gesellschaft spielt sie sehr überzeugend. Privat sei das dagegen nicht so ihr Ding.

Dass die Brauerwitwe die Klatschreporterin nach Belieben mit Informationen füttert, hält Schneeberger für durchaus realistisch. Das hatte auch schon Helmut Dietl in der Kultsatire «Kir Royal» aufgegriffen. «Ich glaube, diese Münchner Schickeria hat früher gerne ihre Namen gelesen», erzählt Schneeberger. «Es gab ja nicht umsonst diese Rubriken in den Zeitungen: Frau Wasweißich hat im Hotel “Vier Jahreszeiten” ein Hendl gegessen. Das war dann eine Nachricht.» Und notfalls wurde nachgeholfen: «Es hieß auch oft, die haben selber die Zeitung angerufen, um sich wieder ins Gespräch zu bringen.»

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