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“Sieht aus, als ob sie küssen”: 5000 Jahre altes Steinzeit-Grab entdeckt

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Diese Steinzeit-Gräber wurden bereits im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt entdeckt – sie sind einige Hundert Jahre jünger als das nun gefundene Grab.


Bei den Bauarbeiten zur Erschließung eines Wohngebiets in Hanau tauchen plötzlich Knochen auf – und die sind alt, sehr alt. Wissenschaftler stehen vor den Überresten eines äußerst seltenen Grabes aus der Jungsteinzeit.

Ein rund 5000 Jahre altes Steinzeit-Grab ist auf der Baustelle für ein neues Wohngebiet in Hanau entdeckt worden. Insgesamt seien auf dem Gelände vor einigen Wochen 18 Gräber mit den Überresten von 24 Menschen gefunden worden, sagte Sascha Piffko, Leiter der zuständigen Grabungsfirma Spau aus Rockenberg. 

Ein Grab ist demnach ganz besonders, weil dort gleich sechs Individuen beigesetzt wurden – was äußert ungewöhnlich ist. Darunter ist auch eine Frau mit zwei Kleinkindern. Zwei Schädel liegen dabei so dicht beieinander, dass sich die Gebisse berühren. "Das sieht aus, als ob sie sich küssen", so Piffko. Er hofft nun, dass in den Knochen noch Rest-DNA ist, um mehr über die Todesursachen herausfinden zu können. Ob das gelingt, ist aber noch unklar.

Ebenfalls offen ist bislang, woran die Menschen starben. "Es gibt keine offensichtlichen Zeichen dafür, dass die Leute zum Beispiel ermordet wurden", sagte Anthropologin Chiara Girotto der "Hessenschau". "Die meisten Krankheiten kann man nicht so schnell erkennen, besonders die, die einen sehr schnell hinraffen wie eine Grippeepidemie oder die Pest."

Möglicherweise finden die Wissenschaftler im kommenden Jahr weitere archäologische Raritäten. Dann nämlich wird der Boden im zweiten Bauabschnitt des Wohnviertels abgesucht – und Voruntersuchungen zufolge könnten sich hier durchaus weitere Gräber verbergen.

Diese würden dann sicher wieder viel Aufsehen erregen. Denn: "Funde von Gräbern aus dieser Zeit sind sehr selten", so Piffko. Dass es sich tatsächlich um solch alte Gräber handelt, zeigen dort entdeckte Grab-Beilagen. Sie lagen wie die Knochen die ganze Zeit dicht unter der Erdoberfläche. Der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky hatte in einer Mitteilung am Montag von einem "außergewöhnlichen archäologischen Fund" und von Gräbern aus der späten Jungsteinzeit gesprochen.

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