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Neuer Rekord befürchtet: Kohlendioxid strömt verstärkt in Atmosphäre

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Der Autoverkehr verursacht weltweit einen großen Teil der CO2-Emissionen.


Die Weltgemeinschaft strebt eine Erderwärmung um maximal 1,5 Grad an. Doch damit das gelingen kann, muss der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid massiv zurückgefahren werden. Doch in dieser Hinsicht gibt es Nachholbedarf – selbst bei der Kirche.

Der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) hat in diesem Jahr einer Studie zufolge deutlich zugenommen und dürfte einen neuen Rekordwert erreichen. Weil immer mehr Öl und Gas verbrannt würden, seien die Emissionen 2018 einer Projektion zufolge um mehr als zwei Prozent gestiegen, warnte der Forschungsverbund "Global Carbon Project".

2017 war der Ausstoß bereits um 1,6 Prozent gestiegen, nachdem er zuvor drei Jahre fast auf demselben Niveau verharrt hatte. Damals hatten Wissenschaftler auf eine Trendwende gehofft. Derzeit verhandeln Vertreter von fast 200 Ländern auf der Weltklimakonferenz in Kattowitz über Regeln für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, mit deren Hilfe die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad begrenzt werden soll.

76 Experten aus 15 Ländern sagen einen Anstieg der Emissionen zwischen 1,8 und 3,7 Prozent voraus. Die diesjährige Projektion erscheint nach Angaben des Forschungsverbundes in den Fachzeitschriften "Nature", "Earth System Science Data" und "Environmental Research Letters".

Es reiche nicht aus, den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern, sagte Studienautorin Corinne Le Quéré, die Direktorin des Tyndall-Zentrums für Klimawandel-Forschung an der britischen Universität East Anglia. "Das Bestreben, auf fossile Energien zu verzichten, muss auf die ganze Wirtschaft erweitert werden."

DUH kritisiert Kirchenvertreter

Den Wissenschaftlern zufolge wächst der Energiebedarf für Personenwagen und Lkw, Luftfahrt und Schiffsverkehr zu schnell, als dass der Umstieg auf erneuerbare Energien das ausgleichen könnte. Zudem dürfte demnach der Einsatz von Kohle als Energieträger 2018 gestiegen sein.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisierte derweil die Leitungsebenen der deutschen Kirchen für ihre Dienstwagenauswahl. Die 128 untersuchten Autos lägen beim realen CO2-Ausstoß im Durchschnitt weiter deutlich über dem EU-Flottengrenzwert von 130 Gramm je Kilometer, erklärte die Organisation in Berlin. Nur drei hielten diesen mit 82, 123 und 130 Gramm ein. Dies seien ein Elektro- und zwei Erdgasautos.

Die DUH untersuchte im Rahmen ihrer Dienstwagenuntersuchungen nach eigenen Angaben den Fuhrpark von Erzbischöfen, Bischöfen und anderen geistlichen Würdenträgern von 47 Bistümern und Landeskirchen in Deutschland. Dazu kamen die Autos der Leitungsebene von fünf kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen. Die DUH berücksichtigte demnach den realen CO2-Ausstoß der Wagen, nicht die Angaben der Hersteller.

Die DUH warf den Kirchen vor, bei Dienstwagen auf "Klimakiller" zu setzen. Erschreckend sei zudem, dass 64 Prozent der Dienstwagen trotz der dadurch verursachten Gesundheitsgefahren weiter mit Dieselmotoren ausgerüstet seien. Es müsse eine "Kehrtwende" geben, forderte sie.

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